So manchen Abschiedsumtrunk mag Mario Zenhäusern in den Tagen und Wochen absolviert haben. Der für ihn mit Abstand bewegendste fand wohl am vergangenen Freitag im TT-Newsroom statt. Als Working Captain und leidenschaftlicher Journalist war sein Arbeitsplatz für Mario weit mehr als „die Kommandobrücke“ oder der „Inner Circle“, wie er ihn immer wieder titulierte. Hier im Newsroom verbrachten er und Luis Vahrner als sein Partner in der bewährten Doppelspitze in den letzten 14 Jahren wohl mehr Zeit als bei ihren Familien. Die Nachrichtenlage Tirols und darüber hinaus bestimmte Marios Tagesablauf und Leben.
Das ändert sich nun mit seinem Pensionsantritt grundlegend und wiewohl sich Mario auf seinen neuen Lebensabschnitt freut, fiel das Abschiednehmen am Freitag weder den KollegInnen noch dem Neo-Pensionär selbst leicht.
Auch die MOHO-Vorstände Hermann Petz und Silvia Lieb waren in den Newsroom gekommen, um Mario an seinem letzten Arbeitstag die Ehre zu erweisen. Sie dankten ihm für sein großes Engagement der letzten 39, und insbesondere der letzten 14 Jahre an der Spitze der TT-Redaktion. Speziell die Verdienste um die lokale Berichterstattung und die Leistungen in der Zeit als Chefredakteur wurden hervorgehoben: „Das Führungsduo Zenhäusern/Vahrner hat maßgeblich zum Erfolg der Tiroler Tagezeitung beigetragen. Beide waren stets offene und geradlinige Gesprächspartner, unsere Zusammenarbeit war geprägt von Fairness, Wertschätzung und der Suche nach richtigen und gemeinsamen Lösungen. Dafür danken wir ihnen sehr herzlich“, so die MOHO-Vorstände. Mario Zenhäusern und Luis Vahrner halten übrigens den Rekord als längst dienende Chefredakteure der Tiroler Tageszeitung. Mit 14 Jahren und 3 Monaten liegen sie um 2 Monate vor Gründungs-CR Anton Klotz (1945 – 1959).
2019 wurde Mario Zenhäusern mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Republik Österreich ausgezeichnet. In der Laudatio wurde unter anderem seine journalistische Grundhaltung hervorgehoben: „Er verbindet die nötige Distanz zur Macht mit seinem großen Anliegen, den Schwächeren in der Gesellschaft eine Stimme zu geben.“ Dass sich diese Wertschätzung nicht nur in einem Orden manifestiert, zeigt sich darin, wie viele KollegInnen, MitarbeiterInnen und WegbegleiterInnen zu Marios Abschiedsfeiern in den Newsroom und in der Woche zuvor in das Restaurant 1809 am Bergisel gekommen sind. (Fotos: Thomas Böhm)